Das Mühlenviertel soll ein Wohlfühlviertel werden

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Workshop mit dem Städtebaubeirat: Bestandsaufnahme und Perspektiven für die Zukunft

Konkrete Kleinarbeit, Visionen und bewusste Phantasien, dann wieder ganz konzentrierte Gruppenarbeit mit vielen kleinen Details, das waren die Haupt-Aspekte beim Workshop Mühlenviertel. Wo soll der Busbahnhof in Zukunft lokalisiert werden? Wie kann der Bestand an parkenden Autos verringert werden? Wie können wir mehr Grün in dieses Viertel bringen? Wie können wir die Innenhöfe schöner gestalten? Wie kann die Verkehrssituation ggfs. mit einer Nordumfahrung entspannt werden? Wie kann die Wohnqualität im Viertel verbessert werden? Wie kann die Verknüpfung zu anderen Stadtarealen (Nauwieser Viertel, Müggelsberg) verbessert werden? Wie kann der Beethovenplatz gestaltet werden? Wie kann das Mühlenviertel eine eigene Identität entwickeln?

Fragen auf Fragen auf Fragen, die im Laufe des anderthalbtägigen Workshops im und um das Bürgerzentrum Mühlenviertel mit vielen Detailfragen und –antworten besprochen werden konnten. Luca Kist mit seinem Team des Städtebaubeirates Saarbrücken, der den Workshop sehr gewissenhaft vorbereitet hat,  war sehr angetan von der Atmosphäre und der Intensität der Beratungen. „Aus meiner Sicht war das eine großer Schritt in die Zukunft des Mühlenviertels. Wir müssen aber auch am Ball bleiben.“ war sein Fazit. Auch Baudezernent Heiko Lukas und seine Stadt-Mannschaft haben sich in diese Fragen der Stadtentwicklung voll eingebracht. Letztlich galt der Hauptdank den engagierten 60 Bürgerinnen und Bürgern, die zunächst das Objekt der Planungen mit einem Stadtteil-Rundgang in Augenschein nahmen. Dann erfolgte eine objektive Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes aus der Geschichte des Stadtteils und der Entwicklung in den letzten 30 – 40 Jahren. Ganz erstaunliche Details kamen zum Vorschein und sind dokumentiert worden, z.B. die Mühle am Sulzbach oder der Wasserfall am Sulzbach oder der frühere Volkspark beim jetzigen Simca-Tedox-Bereich.

Ankerprojekt und Pilotsituation für das Mühlenviertels ist der Umbau des alten Stadtbades St.Johann und die Positionierung des Bürgerzentrums Mühlenviertel. Dieser Eintritt in den Stadtteil muss noch stärker dokumentiert werden genauso wie auf der nördlichen Seite der Stadteingang aus Richtung Dudweiler. Da muss die Stadt Saarbrücken ihr Image aufpolieren und ein repräsentativeres Entré gestalten. Die ein- oder zweispurige Nordumfahrung an der Bahnlinie hin zum Hauptbahnhof ist auch eine Option, die mittelfristige umgesetzt werden könnte. Zur stärkeren Identifikation für das Mühlenviertel sollen blau-grüne Ankerzeichen durch das Viertel gesetzt werden.

Allen Beteiligten ist klar, dass diese Veränderungen nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können, deshalb hat man in kurz-, mittel- und langfristige  Ziele unterteilt. Kurzfristig kann zum Beispiel die unhaltbare Verkehrssituation in der Richard-Wagner-Straße verändert werden (Flüsterasphalt, Blitzer-Säuler), kann und muss die Barrierefreiheit geleistet werden und auch mehr gezielter Radverkehr (Sulzbachtalstraße) mit einem Radparkhaus geschaffen werden. Spannend wird natürlich die Mobilitätsentwicklung sein, weg vom Auto, veränderter und verbesserte öffentlicher Nachverkehr. Radikalere Maßnahmen wären der autofreie Verkehr im Mühlenviertel, Tunnel von der Dudweiler Straße zur Martin-Luther-Straße und eine Park-and-ride-System mit guter ÖPNV-Anbindung.

Eine besondere Beratung galt der Umgestaltung des Beethovenplatzes. Da ist eine charmante Lösung mit neuer Gestaltung zur Dudweilerstraße entwickelt worden, die als Kompromiss gegen eine radikalere Tiefgaragenlösung stehen könnte. 

All diese Ergebnisse werden zusammen mit der Ergebnissen einer Bürgerbefragung aus dem Frühjahr jetzt zusammengefasst und sollen Vorlage für ein Stadtentwicklungskonzept werden, das über die Gremien zu einem Stadtratsbeschluss für die Umwidmung und Umgestaltung des Mühlenviertels zu einem Wohnviertel mit eigenem, charmanten Charakter führen soll und kann.

Die beteiligten Bürger hoffen sehr, dass diese Vorschläge nicht nur zu Papier gebracht werden, sondern alsbald in die Umsetzung gelangen.

Es war auf jeden Fall ein toller Auftakt, der bei den Beteiligten viel Freude und Enthuisiasmus erzeugt hat